Freitag, 13. September 2013

Rezension: Die da kommen

Die da kommen 
Titel: Die da kommen (The Uninvited)
AutorIn: Liz Jensen
Verlag: dtv

Format: Taschenbuch (broschiert)
Seiten:  320
Erscheinungsdatum: 01.06. 2013
Genre: Thriller/Krimis




Ein siebenjähriges Mädchen tötet seine Großmutter auf brutale Weise. Ein tragischer Einzelfall, sagen die Experten. Doch sie täuschen sich.

Überall auf der Welt kommt es zu grausamen Gewalttaten, die Kinder gegen ihre Familien verüben. Der Anthropologe Hesketh Lock hat zunächst ein ganz anderes Rätsel aufzuklären.

Hesketh ist ein »Troubleshooter«: weltweit wird er zur Aufklärung interner Skandale in globalen Unternehmen eingesetzt. Sein aktueller Fall führt ihn nach Taiwan. Hesketh entdeckt als Erster ein Muster in den sich häufenden Fällen von schwerer Industriesabotage und den Attacken von Kindern gegen Erwachsene, die wie zwei Epidemien den ganzen Erdball erfassen.

Wer sind die geheimnisvollen »sie«, von denen immer wieder die Rede ist? Sind »sie« die treibende Kraft hinter den dramatischen Ereignissen?


Mit „Die da kommen“ legt Liz Jensen einen Thriller vor, der definitiv nicht zur leichten Lesekost gehört. Nicht, weil die Details extrem blutig oder haarsträubend real beschrieben sind - sondern weil mit ihrem Hauptprotagonisten Hesketh Lock ein „Ermittler“ in Erscheinung tritt, den man als „ungewöhnlich“ bezeichnen kann: er leidet am Asperger-Syndrom, hat ein enormes logisches und kühles,emotionsloses Denken und wird dennoch von der Liebe zu seinem „Ziehsohn“ , den er nach der Trennung von seiner Ex-Freundin nicht mehr sehen darf, geprägt.

Die Handlung und der Schreibstil von „Die da kommen“ sind literarisch gesehen eine mittlere Katastrophe:
Wissenschaftliche Bezeichnungen und der übermäßige Gebrauch von Fremdwörtern, die den Lesefluss stören, da man erst mal ein Lexikon zu Rate ziehen muss ( Beispiel: Venn-Diagramm , String-Theorie, CERN ), seichte Schockmomente, die zu abrupt abbrechen – der Leser hat noch nicht wirklich begriffen, was vor sich geht, und wird wieder in Heskeths Welt zurück katapultiert: das ist verwirrend und anstrengend.

Zudem gelingt es der Autorin leider nicht, die verschiendenen Aspekte ihrer verzweigten Handlung zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen, was enttäuschend ist, da die Grundidee des Plots das Potential zu einer großartigen, faszinierenden Geschichte gehabt hätte...

Die Charaktere sind trotz kleiner Schwächen gut ausgearbeitet,die Dialoge sind zwar authentisch und klar, doch wirken sie teilweise auch ziemlich hölzern, aufgesetzt und flach.

„Die da kommen“ ist der erste Thriller, wo wir nicht umhin kommen zuzugeben, das wir uns allein vom Klappentext her eindeutig mehr erwartet haben als nur ein trockenes Ermittlungsverfahren Heskeths, Beziehungsproblemen und Trennungsschmerz, und die Einblicke in die Welt eines an am Asperger - Syndrom leidenden Mannes – denn die angepriesenen „Momente des eiskalten Horrors“ ( The Daily Mail) blieben trotz mordender Kinder und unerklärlichen Firmensabotagen fast völlig aus..


Ein mutiger Roman, der sich mit Themen befasst, die generell als „Tabu“ gelten - jedoch kein Thriller, sondern eher ein mysteriöser Krimi, der es leider nicht geschafft, uns zu überzeugen – trotz der interessanten und faszinierenden Persönlichkeit von Hesketh.

2/5 Federn
 © Synic und Floh

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