Mittwoch, 25. September 2013

Die Verlage und ihre seltsamen Entscheidungen - Profitgier oder Weitsicht?

Die Verlage und ihre seltsamen Entscheidungen – Profitgier oder Weitsicht?



Mir ist schon des öfteren aufgefallen, das einige Verlage momentan nur noch Bestseller-AutorInnen verpflichten und vermarkten – oder aber zweifelhafte literarische Ergüsse von irgendwelchem Prominenten, die ihre Karriere beendet haben und nun ihre Lebensgeschichte erzählen wollen.

Was steckt dahinter?

Ist es für einen Verlag tatsächlich rentabler, wenn er sich darum bemüht, mit dem Mainstream und den „Hype“ um sogenannte „Entdeckungen des Monats/Jahres“ mitzugehen?

Was ist mit all den AutorInnen, die sich wirklich mit Verstand, Herz und Seele dem Schreiben widmen und beeindruckende Werke schaffen – aber keinen Weg finden, sie zu veröffentlichen, da sie aus zweifelhaften, wirtschaftlichen Prinzipien durch das Raster der Verlage fallen?

Ich selbst bin eine sehr anspruchsvolle Leserin - eine Geschichte muss mich überzeugen, mir Bilder in den Kopf setzen können. Bei vielen sogenannten „Bestseller-AutorInnen“ ist das leider gar nicht der Fall, da die meisten Bestseller nach dem Schema „Was einmal funktionierte, funktioniert auch beim zweiten Mal, wenn ich es nur leicht ändere“ - geschrieben sind.

Und wenn ich dann mal ein wirklich gutes, außergewöhnliches Buch finde, und mehr von dem Autor oder der Autorin lesen möchte, muss ich erfahren, das der Verlag nicht weiter an einer Zusammenarbeit interessiert ist.

Zählt denn nur der Profit, nicht die AutorInnen?

Heutzutage scheinen Verlage kein Risiko mehr eingehen zu wollen, das es ja „Null-Kalkulationen“ sein könnten. Also wird auf literarischen Mist zurückgegriffen, da das die Wirtschaftslage der Verlage beruhigt und sogenannten wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten entspricht.
Für die Verlage scheint das völlig korrekt und nachvollziehbar zu sein - für mich als Leserin nicht.

Wird echte Literatur mittlerweile verpönt? Sind denn wir LeserInnen wirklich so durchschaubar, das wir alle in eine Schublade gesteckt werden können?

Wenn jeder Verlag sich die Zukunft der Literatur so vorstellt - wo würden dann die AutorInnen der nächsten Generationen und die bisher unentdeckten, weil im Mainstream unbeachteten, nicht geförderten, bleiben? Und wo die LeserInnen, die Anbwechslung lieben und anspruchsvolle Literatur bevorzugen?

Auf der Strecke. Vertrieben von dem Gesetz, das Geld mehr aufwiegt als Literatur.

© Synic


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