Donnerstag, 15. August 2013

Rezension: Gute Nacht

Gute Nacht
Titel: Gute Nacht (Let the devil sleep, David Gurney 3))
AutorIn: John Verdon
Verlag: Heyne

Format: Taschenbuch
Seiten:  608
Erschienen: 13.05. 2013
Genre: Krimi / Thriller





David Gurney hat genug von Mord und Totschlag.

Der geniale Ex-Ermittler erholt sich mit seiner Frau Madeleine auf seiner Farm in der Nähe New Yorks, als ihn eine befreundete Journalistin um seine Mithilfe bittet.

Er soll ihre Tochter bei einem dokumentarischen TV-Mehrteiler über unaufgeklärte Mordfälle beraten. Im Zentrum des Films steht der Fall des »Guten Hirten«, eines Serienkillers, der vor genau zehn Jahren sechs Menschen umbrachte. Je mehr sie recherchieren, desto seltsamere Dinge ereignen sich.


John Verdons Schreibstil ist angenehm und flüssig, er verzichtet auf gängige Krimi/Thriller – Phrasen und offenbart ein Talent für den Sprachgebrauch - das ist jedoch das einzig Positive, was mir zu "Gute Nacht" einfällt.

Verdons Protagonist David Gurney hat nicht nur genug von Mord und Totschlag, er ist emotionslos, antriebslos, phlegmatisch – und versinkt in grenzenlosen Selbstmitleid. Mehr als einmal war ich geneigt, ihm den symbolischen Tritt in den Allerwertesten verpassen zu wollen.

Von wegen „ bald gibt es die nächsten Leichen...“ - bis kurz vor Ende des Buches ist „Gute Nacht“ nichts weiter als ein schlechter Kriminalroman, der sich mit dem Zusammenbruch eines ehemals genialen Ermittlers beschäftigt.

Die Story entwickelt sich schleppend, erst im letzten Drittel des Buches, wo der Spannungsbogen erstmals enorm nach oben steigt, besinnt sich Verdon auf das, was er mit „Die Handschrift des Todes“ eindeutig besser umgesetzt hatte :

Gefährliche Situationen, unerwartete Wendungen, Verbrechen – doch auch hier nur mäßig gestreut:
Das gewisse Etwas fehlt, der eiskalte Schauder bleibt aus …

Und das (für mich) Schlimmste :

Liebe Übersetzer, was ist an dem engl. Originaltitel „ Let the devil sleep “ so schlimm, das ihr daraus „ Gute Nacht “ machen musstet?!

Nicht den Teufel sollte man ruhen lassen – in diesem Falle eher den Autor.

2/5 Federn
© Synic

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