Montag, 7. Oktober 2013

Rezension: Die Karte der Welt


Die Karte der Welt
Titel:  Die Karte der Welt (Mapper 1)
AutorIn: Royce Buckingham
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch (broschiert)
Seiten: 606
Erschienen: 15.07. 2013
Genre: Fantasy (High Fantasy)







Das Königreich Abrogan wird im Norden durch den Schleier begrenzt.
Noch niemand, der ihn durchschritten hat, ist je zurückgekehrt.

Als der junge Schweinehirte Wex wegen seines Zeichentalents aufgefordert wird, bei der Vermessung der Grenze zu helfen, freut er sich, sein ärmliches Dorf zu verlassen.
Doch dann stellt sich heraus, dass er mit seinen Strichen auf der Landkarte den Schleier zurückdrängt.

Dahinter wartet ein Land voller Abenteuer, neuer Gefährten – und ein alter, von Rachegedanken zerfressener Feind.

Das Cover ist das Erste, was sofort ins Auge sticht und den interesierten Leser nach dem Buch greifen lässt, das zweite ist das Versprechen des Klappentextes, der ein fantasievolles Epos voller Gefahren und unheimlichen Gestalten verspricht.

Leider blieb es bei dem Versprechen, denn Royce Buckingham hat es leider nicht verstanden die großartige Idee, die hinter "Die Karte der Welt" steckt, völlig umzusetzen:

Der Hauptprotagonist Wex erscheint farblos, auch wenn er innerhalb der Geschichte eine Entwicklung vom einfachen Schweinehirt, der in die Welt hinaus will, zum selbstbewussten für sich und seine Entscheidungen einstehender junger Mann wird - seltsamer Weise hielt es der Autor nicht für nötig, ihm mehr an Tiefe zu verleihen, so das er blass, unscheinbar und fast wie eine Randfigur erscheint.

Seine Mitreisenden und Gefährten sowie alle Nebenfiguren ereilt dasselbe Schicksal: auch sie bleiben unscheinbar, wirken wenig authentisch und "fad". Besonders Brynn, Wex's Angebetete - sie flattert hin und her, wie ein Fähnchen im Wind.

Der Schreibstil ist dafür überraschend detailreich und angenehm, dem Autor gelingt es, eine subtile Spannung aufzubauen - besonders erwähnswert hierbei ist, das es zwei Erzählperspektiven gibt: die von Wex als Erzähler, und die der Gegenseite.

Die Illustrationen von einer Karte, die erst nach und nach ein Gesamtbild ergibt, ist eine schöne Idee, die von dem zuständigen Künstler gut umgesetzt wurde und als heimliches Highlight des Buches zählen dürfte.

Die Handlung ist, da nicht so komplex wie angepriesen,  mit wenigen Stichpunkten zusammengefasst:

Eine Expedition startet in die Zornberge,die von einem dunklen Schleier umgeben sind, um das Land zu kartographieren. Der junge Wex der mit seinem magischen Talent dazu in der Lage ist, durch jeden neuen Strich auf der Landkarte den Nebel zurückzudrängen, gerät mit seinen Gefährten in allerhand gefährliche Situationen, wo nicht selten jemand verstirbt.

Der Schluss? Ein Cliffhanger, der auf die Fortsetzung, "Der Wille des Königs" (Mapper 2) , welche am 15.09.2014 erscheinen wird; hindeutet.


Trotz des hervorragenden Plots gelingt es dem Autor nicht, "Die Karte der Welt" das werden zu lassen, was die Promotion versprach:  Kein High Fantasy, kein Epos - aber eine angenehme Fantasy-Lektüre für zwischendurch.


3/5 Federn
© Synic

1 Kommentar:

  1. Eine sehr treffende Rezension, ich war auch so gar nicht überzeugt von diesem Buch. Die Idee war super, aber ich fand, dass sie ziemlich schlecht umgesetzt war. Vor allem die Charaktere waren sehr flach (schreibst du ja auch) und der Antagonist ziemlich komisch - dauernd wird betont, dass er keine Gefühle mehr verspüren kann, aber seine einzige Motivation ist die Rache ... das fand ich schon ziemlich merkwürdig, und auch sonst gab es ein paar logische Lücken in der Handlung. Naja, aber ganz nette Kost für zwischendurch :)

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