Sonntag, 19. Januar 2014

Rezension: Die drei Leben der Tomomi Ishikawa

Titel: Die drei Leben der Tomomi Ishikawa (Three Lives of Tomomi Ishikawa)
AutorIn: Benjamin Constable
Verlag: Script5
Format: Gebundene Ausgabe (HC)
Seiten: 384
Erschienen: 16.09. 2013
Genre: Romane






Tomomi Ishikawa ist tot. Sie hat sich umgebracht, so steht es in dem Abschiedsbrief an ihren Freund Ben Constable. Doch Tomomi weigert sich hartnäckig, in Frieden zu ruhen. Stattdessen hinterlässt sie Ben eine Menge rätselhafte Botschaften, die ihn, ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd, durch Paris, New York und Tomomis Vergangenheit führen.

Ben würde gerne glauben, dass es sich bloß um ein Spiel handelt, dass die Geschichten, die Tomomi ihm hinterlassen hat, nur Ausgeburt ihrer Fantasie sind, doch dann offenbaren sie ihm ein grausames Geheimnis.

War Tomomi Ishikawa in Wahrheit eine Serienmörderin? Und ist sie tatsächlich tot?
Bald weiß Ben nicht mehr, was Fiktion und was Realität ist...


"Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" ist ein unglaublich intelligenter, tiefsinniger, poetischer und wartgewaltiger Roman mit einem Hauch von Krimi, gemischt mit Philosophie und einen beeindruckenden Eindringlichkeit der Worte.

Die Beschreibungen der verschiedenen Orte, in denen Ben nach Hinweisen über und von Tomomi sucht, lassen Städte lebendig werden, wecken nicht nur das Reisefieber, sondern hinterlassen den Geschmack von Sehnsucht nach der Ferne..

Mit subtiler Spannung und mal verhaltenen, mal mitreissenden Darstellungen erschafft Benjamin Constable einen Roman, dessen Worte eben nicht einfach nur Worte sind: es sind Momente ausgefüllt von einer Intensität, die verwirrt und doch hungrig macht, auf mehr, noch viel mehr und den Leser atemlos durch die Kapitel stolpern und über die Seiten fliegen lässt.

Besonders einzigartig macht diesen Roman nicht nur seine Wortgewaltigkeit und der unbeschreibliche, unter die Haut gehende Schreibstil des Autors, sondern auch die Tatsache, das er sich selbst als Hauptprotagonist einsetzt, der nicht nur auf den Spuren einer angeblich Toten wandelt, sondern sich auf einer Pilgerreise zu seinem eigenem Ich befindet.

 Für "Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" gibt es schlichtweg nicht genug Worte, um ihn entsprechend zu würdigen. Was Benjamin Consable hier geschaffen hat, ist nicht nur ein Buch, ist nicht nur Literatur:
Das ist Kunst!

5/5 Federn
© Synic

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