Mittwoch, 5. März 2014

Rezension: Teufelsgrinsen

Titel: Teufelsgrinsen (The Devil's Grin)
AutorIn: Annelie Wendeberg
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (KiWi)
Format: Ebook
Seiten: 240
Erschienen: 13.02. 2014
Genre: Krimi / Thriller






Niemand kennt Anna Kronbergs Geheimnis – bis Sherlock Holmes sie durchschaut …

London, Ende des 19. Jahrhunderts, eine Stadt, die regelmäßig von Seuchen heimgesucht wird; Zehntausende leben in bitterster Armut. Im Londoner Wasserwerk wird ein Cholera-Opfer entdeckt.

Dr. Anton Kronberg, Englands führender Epidemiologe, wird hinzugezogen und findet heraus, dass der Tote absichtlich mit tödlichen Bakterien infiziert wurde.
Während Scotland Yard den Fall nur halbherzig verfolgt, begegnet Kronberg dem beratenden Detektiv Sherlock Holmes. Er entdeckt im Handumdrehen Kronbergs Geheimnis und Identität. Im Gegenzug beginnt Anna – sehr zu dessen Verdruss – Holmes’ kompliziertes Innenleben zu analysieren.

Doch die beiden ungleichen und intellektuell ebenbürtigen Partner müssen sich zusammentun, um eine Verschwörung aufzudecken, die so monströs ist, dass sie die Taten von Jack the Ripper in den Schatten stellt...



Nicht nur das die deutsche Autorin Annelie Wendeberg einen eher unkonventiellen Weg zur Veröffentlichung wählte, indem sie ihr Buch auf englisch schrieb- es "sei so leichter..", meinte sie - und unter dem Titel "The Devil's Grin" als Ebook veröffentlichte...

Nein es gelingt ihr auch noch eine absolut überzeugende und geniale Adaption des wohl berühmtesten Detektives der Literatur-Geschichte!

Was für ein Debüt - "Teufelsgrinsen" hebt sich eindeutig von anderen Krimis ab und dürfte zu den interessantesten und vielbedeutendsten Neuerscheinungen des Jahres 2014 zählen!

Annelie Wendeberg's Erstlingswerk ist eine Mischung aus historischem Roman und Krimi, die nicht nur für Unterhaltung sorgt, sondern Zeile für Zeile, Wort für Wort überzeugen kann.

Auch wenn der Plot sehr auf wissenschaftlichen Aspekten basiert und sich alles um Seuchen, Inkubation und Gegenmittel dreht, so kommt dennoch der Anspruch und das Niveau nicht zu kurz.
Messerscharfe Dialoge, analytische Gedankenspiele, emotionale Zerissenheit sowie romantische und tragische Gefühle - und dazu ein brisanter Mordfall, der ein handfesten Skandal zum Hintergrund hat.

Doch nicht nur der Plot ist überzeugend, auch Annelie Wendeberg's Schreibstil ist derart mitreissend und veranschaulichend, das man sich sofort in das viktorianische London des ausgehenden 19. Jahrhunderts versetzt fühlt.

Hinzu kommt noch die starke Hauptprotagonistin, die ihr Leben ( für die damalige Zeit völlig untypisch) selbst bestimmt und ihre "Frau steht", ein Sherlock Holmes, der gewohnt kauzig und doch ganz anders ist sowie ein relativ offenes Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht...


Ich liebe dieses Buch!  - nicht nur wegen Sherlock Holmes und Anna Kronberg - sondern wegen des sprachlichen und schriftstellerischen Niveaus, das hier auf den Leser auf grad mal 240 Seiten wartet.

Mein Lesehighlight im Februar!

5/5 Federn
   © Synic

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