Samstag, 21. Juni 2014

Rezension: Der Gottbettler

Titel: Der Gottbettler
AutorIn: Michael M. Thurner
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch (Broschiert)
Seiten: 512
Erschienen: 21.10. 2013
Genre: Fantasy









Er überzieht die Welt mit Krieg, um ihr den Frieden zu bringen

Während die kräuterkundige Terca jeden Tag erneut einen Grund braucht, sich nicht umzubringen, sucht der Krieger Rudynar Pole das Vergessen im Alkohol. Doch der junge Magier Pirmen benötigt sie beide. Denn nur mit ihrer Hilfe kann er die schreckliche Horde des Gottbettlers aufhalten, die eine Stadt nach der anderen erobert und kurz davor ist, die ganze Welt zu beherrschen. Pirmen weiß, dass diese Aufgabe eigentlich unmöglich zu erfüllen ist. Aber nur wenn er Erfolg hat, kann er vielleicht auch seine eigenen Dämonen überwinden.


Es ist schwer, Michael Thurners Fantasyroman zu beschreiben. Es ist leichter zu erklären, was er nicht ist, als ihn himmelhochjauchzend zu loben:

Michael Thurner hat mit diesem Werk definitiv nicht den  klassischen High Fantasyroman mit Superhelden, HeldInnen und unschlagbare ProtagonistInnen verfasst - vielmehr hat der Autor hier ein Werk geschaffen, das trotz anfänglicher Verwirrung  unterhaltsam ist. Auch lässt sich "Der Gottbettler" nicht in einem Zuge durchlesen, sondern verlangt dem Leser einige Ruhepausen ab, in denen gründlich nachgedacht werden muss.

Besonders interessant ist die Entwicklung der Charaktere, die eindeutig weder gut, noch böse sind - sondern Wesenszüge aufzeigen, wo man sich fragt, wer hier wirklich zu den Guten, und wer zu den Bösen zählt.

Auch die Tatsache, das Michael Thurner eine relativ harte und teilweise obszöne Sprache gebraucht, ist für mich herrlich erfrischend anders. Endlich mal keine Elfensprache oder gezierte und geschwollene Reden, die an Dichter und Lyriker erinnern!

Trotz des an sich angenehmens Schreibstils und der komplexen Story bleibt ein einziger Kritikpunkt, den auch die Besonderheit des Plots und die erstaunliche Charakterzeichnung nicht wieder wettmachen kann:

Ab der Mitte des Buches wird das Geschehen zu vorhersehbar und fad, als wenn dem Autor plötzlich die Luft und Inspiration ausgegangen wäre, was ich sehr schade finde, denn "Der Gottbettler" hat das Potential, ein richtig guter und empfehlenswerter Fantasyroman zu sein, der sich eindeutig von den Mainstream-Veröffentlichungen hervorheben kann.


"Der Gottbettler" ist zwar keine "Pflicht"lektüre für Fantasy-Fans, aber für alle die genug von den Mainstream und Hype-Büchern haben, ist dieses Buch durchaus empfehlenswert.

3/5 Federn

  © Synic






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