Sonntag, 11. August 2013

Rezension: Frozen Time


Titel: Frozen Time
AutorIn: Katrin Lankers
Verlag: bloomoon

Format: Hardcover (gebunden)
Seiten:  304
Erschienen: 03.07.2013
Genre: Jugendbuch (Dystopie)





Die 16-jährige Tessa Morton erwacht auf einer Intensivstation - und hat ihr Gedächtnis verloren. Bis auf eine immer wiederkehrende Erinnerung: Das hübsche Gesicht eines Jungen, mit dem sie sich innerlich tief verbunden fühlt. Als der junge Arzt Milo ihr helfen soll, ihre Amnesie zu überwinden, erfährt Tessa nach und nach mehr über die wahren Hintergründe ihrer vermeintlichen Krankheit. Das Bild des Jungen stammt aus der Vergangenheit, und Tessa war Teil des Projekts “Frozen Time“...


Gut klingender Titel ist gleich gutes Buch? 

Leider stimmt das bei „Frozen Time“ nur bedingt. Die Thematik, die als Basis für das Buch diente, ist faszinierend, erschreckend und unerforscht genug, so dass „FrozenTime“ allein deshalb schon lesenswert wäre und eine bedingungslose Leseempfehlung verdient hätte- doch leider reicht eben nicht nur ein guter Plot und fesselnder Anfang, sondern das Gesamtwerk muss stimmen.

Positive Leseeindrücke waren der Schreibstil, der erstaunlich flüssig und klar ist, die medizinischen Aspekte, die von der Autorin mit viel Feingefühl für jeden verständlich eingebracht werden und die Hintergrundthematik.

Negative Leseeindrücke waren unter anderen,das die Protagonisten etwas mehr „Tiefgang“ verdient hätten und viel mehr hätten ausgebaut werden können, denn es scheint als wäre das Erzählen und Durchbringen des Plots wichtiger gewesen, als die Ausarbeitung der Charaktere. Teilweise bricht die Handlung zu rapide ab, viele einzelne Handlungsstränge (Nebenfiguren, das Geschehen abseits von Tessa) wurden vernachlässigt - dadurch blieben einfach zu viele Fragen offen, deren Beantwortung dem Leser für das Verständnis der ganzen Geschichte wichtig, wenn nicht gar notwendig sein könnte.

Ab dem mittleren Teil des Buches wird dem Leser das Geschehen geradezu im waghalsigen Eiltempo nahegebracht, was für mich leider so wirkt, als hätte es zusammengepresst, auf ein paar Seiten gepackt und dann dort stehengelassen werden müssen.

Zwar ist es mehr als nur erfreulich,das endlich mal wieder ein Einteiler im Bereich Jugendbuch/Dystopie erhältlich ist- doch in diesem Fall, bei dieser Thematik und den durchaus faszinierenden Plot hätte sich die Überlegung, einen weiterführenden Teil zu schreiben, definitiv gelohnt.


Interessantes Thema, angenehmer Schreibstil und eine großartige Idee, die leider nicht so effektiv umgesetzt wurde, wie es das schreiberische Potential der Autorin erahnen lässt. Deshalb:

Lesenswert- aber nur, wenn man bereit ist, den Rohdiamanten in den Händen zu halten: der richtige Schliff fehlt leider!

4/5 Federn
© Synic

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