Sonntag, 12. Januar 2014

Rezension: Tausendschön

Titel: Tausendschön (Tusenskönor)
AutorIn: Kristina Ohlsson
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch
Seiten: 480
Erschienen: 16. 09. 2013
Genre: Krimi / Thriller





Ein junges Mädchen wird am Mittsommerabend überfallen und vergewaltigt. Fünfzehn Jahre später stirbt ein Mann bei einem Unfall mit Fahrerflucht, doch niemand scheint ihn zu vermissen. Zeitgleich begehen ein Pfarrer und seine Frau Selbstmord. Oder hat es nur den Anschein?

Das Team um Alex Recht und Fredrika Bergman beginnt zu ermitteln. Nicht nur der augenscheinliche Doppelselbstmord des Ehepaars wirft bald Fragen auf. Die Zeit läuft den Ermittlern davon, doch diejenigen, die ihnen die entscheidenden Hinweise geben könnten, hüllen sich in Schweigen …


Trotz des gut strukturiertem Handlungsaufbau fällt der Einstieg und das weitere Lesen sehr schwer, was nicht zuletzt daran liegt, das die Autorin mit der Komplexität ihrer Handlungsstränge nicht mehr klar zu kommen scheint- es wirkt zwar nicht wirklich verworren, aber einerseits mal viel zu gewollt, dann wieder mal total verloren.

Insgesamt trotz des Versuchs, die Spannung durch falsche Fährten, ein typisches Katz-und-Maus- Spiel zwischen Verdächtigen und Ermittlern, kalten Spuren und unerwartete Wendungen hochzuhalten, ist "Tausendschön" nur bedingt als Thriller zu geniessen.

Das liegt auch nicht am Schreibstil der Autorin, oder am Plot an sich- sondern einzig an der Tatsache, das hier zuviel des Guten getan wurde und scheinbar die Kontrolle über die eigene Geschichte verloren wurde, denn das Ende ist im Gegenzug zu den überladenen Kapiteln ziemlich abrupt und passt so gar zu den sonst eher "drückend" gehaltenen Thriller - es bleibt das unangenehme Gefühl  "Wie..das war's jetzt? Hä?!" ...

... und das stört dann doch immens genug, um stirnrunzelnd und leicht frustriert zurückzubleiben.

Ein eigentlich interessanter Thriller mit einer aktuellen, aber zu bemühten Thematik, kleinen Schwächen und eine latente Unglaubwürdigkeit...

Schade, denn der Autorin ist durchaus zuzutrauen, das sie überzeugendere und unterhaltsamere Thriller zu schreiben vermag!
3/5 Federn
© Synic