Samstag, 29. November 2014

Rezension: Der Hexenschöffe

Titel: Der Hexenschöffe
AutorIn: Petra Schier
Verlag: Rowohlt (rororo)

Format: Taschenbuch
Seiten: 512
Erschienen: 01.10.2014
Genre: Historische Romane














Petra Schier, geboren 1978, lebt mit ihrem Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur per Fernuniversität in Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin.

Ihre erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening.


Anno 1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Schon einige Jahre zuvor traf es auch das beschauliche Rheinbach – eine Zeit, an die sich keiner gern erinnert. Und nun hat der Kurfürst den Hexencommissarius erneut in die Stadt beordert.

Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Sein Weib Kunigunde gehört zur «versengten Art»: Angehörige ihrer Familie wurden damals dem Feuer überantwortet. Löher glaubt nicht an Hexerei und an die Schuld derer, die vor Jahren den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten.

Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt der Schöffe nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft ...


"Der Hexenschöffe" - das wohl bisher düsterste Buch von Petra Schier! Unglaublich eindrucksvoll und authentisch "erzählt" sie von dem  Kaufmann Hermann Löher und seiner Frau Kunigunde, die schon früh durch den Tod ihres Vaters als eine der "Versengten" gebrandmarkt wurde.

Es ist eine grausame, aus heutiger Sicht schier unglaubliche Welt, in die Petra Schier ihre Leser entführt. Intrigen, Machtspiele, Manipulation - wer nicht nach der Pfeife der Obrigkeiten tanzt, landet auf der Anklagebank - oder auf dem Scheiterhaufen!

Petra Schier's Schreibstil ist angenehm, flüssig und prägnant und somit bestens für lange, unterhaltsame Lesestunden geeignet.

Diesem Roman merkt man an, das dieses Thema der Autorin sehr am Herzen liegt. Detailreich, umfassend recherchiert, logisch und absolut nachvollziehbar, perfekte Symbiose zwischen Fakten und Fiktion - ein historischer Roman, wie er sein sollte!


Geschichtsunterricht trifft Fiktion! "Der Hexenschöffe" berührt, verstört und wühlt auf - selbst lange nach beenden der Lektüre... Leseempfehlung!


5/5 Federn

 ©  Lunacy & Synic

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