Donnerstag, 27. November 2014

Rezension: Die Verlassenen: The Leftovers

Titel:  Die Verlassenen (The Leftovers)
AutorIn:  Tom Perotta
Verlag: Heyne
Format: Ebook
Seiten: 449
Erschienen: 20. 10. 2014
Genre: Roman











Tom Perrotta ist der Autor von sechs fiktionalen Werken, angefangen mit Bad Haircut: Stories of the Seventies und einschließlich The Abstinence Teacher und Joe College. Seine Romane Election und Little Children waren die Vorlage für gefeierte und preisgekrönte Kinofilme.

Für die von ihm verfasste Drehbuchadaption von Little Children wurde Perrotta für den Oscar nominiert. Er lebt in der Nähe von Boston, Massachusetts.


Was wäre, wenn einige von uns – einfach so, ohne Erklärung – verschwinden würden? Würden wir Zurückgebliebenen an das Jüngste Gericht, an die Entrückung glauben? Würden wir den Verstand verlieren? Oder würden wir einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen?

Diese Fragen müssen sich die ratlosen Einwohner des beschaulichen Vororts Mapleton stellen. Kevin Garvey will wieder Ordnung in sein Leben bringen, obwohl das Phänomen, das inzwischen als "Plötzlicher Fortgang" bezeichnet wird, seine Familie zerstört hat:

Seine Frau Laurie hat sich einem Kult angeschlossen, der sich "Der Schuldige Rest" nennt, sein Sohn hat das College abgebrochen, um einem zwielichtigen Propheten namens Holy Wayne und seiner Bewegung der "Heilenden Umarmung" nachzufolgen.

Nur Kevins Tochter ist bei ihm geblieben, doch der Teenager kapselt sich seit jenem 14. Oktober zunehmend ab und verliert den Bezug zur Realität.


Tom Perottas "Die Verlassenen" versprach viel, hielt aber das wenigste ein. Aufmerksam geworden durch den Trailer der gleichnamigen HBO-Serie, der mich packen konnte, konnte das Buch zwar meine Aufmerksamkeit erregen, doch mehr auch nicht.

"Die Verlassenen" ist ein Roman um die im Leben und "Hier" Zurückgebliebenen, die weiterleben müssen, nachdem sie Verwandte, Freunde oder Ehepartner verloren haben.

Mit seltsam anmutenden Klischees erzählt der Autor die Geschichte von Kevin Garneys auseinander brechende Familie und bedient sich dabei eines stumpfens, ermüdenden Schreibstils, der es unmöglich macht, mehr als 100 Seiten am Stück zu lesen.

Es geht um viel: Trauer, Hilflosigkeit, Zerissenheit, Flucht in Drogen und Alkohol (sowie Sekten) - doch alles bleibt farb-und glanzlos.

"Die Verlassenen" ist deprimierend. Nicht nur zu lesen, sondern auch von der Idee her. Was hätte man daraus machen können! Doch für politische Spitzen (Verleugnung des Klimawandels, Homophobie) war genug Platz. Schade!

Wer anstrengende, anspruchslose und deprimierende Literatur mag, dem sei "Die Verlassenen" zu empfehlen. Alle anderen: Schaut lieber in die Serie rein, die kann man wenigstens wegzappen!


Viel Lärm um nix. Ein Buch, das weder fesseln, noch berühren kann - und schleunigst wieder von meinem Reader verschwindet!

2/5 Federn
  © Synic



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wir freuen uns über eure Meinungen, Anregungen und Kritik!