Dienstag, 18. November 2014

Rezension: Lasst uns schweigen wie ein Grab

Lasst uns schweigen wie ein GrabTitel:  Lasst uns schweigen wie ein Grab ( The Scandalous Sisterhood of Prickwillow Place)
AutorIn:  Julie Berry
Verlag: Thienemann
Format: Taschenbuch
Seiten: 288
Erschienen: 17. 09. 2014
Genre: Jugendbuch











Julie Berry hat einen Masterabschluss des Vermont College. Ihre Jugendbücher wurden für verschiedene Auszeichnungen nominiert, standen auf Bestenlisten und erhielten zahlreiche lobende Pressestimmen.

Sie lebt mit ihrem Mann und vier Söhnen in einem Vorort von Boston. Dort arbeitet sie als Marketingleiterin eines Start-up-Unternehmens.


Als aus heiterem Himmel die Direktorin und ihr Bruder beim Sonntagsessen vor ihren Augen tot vom Stuhl fallen, haben die sieben Schülerinnen des St. Etheldra Mädcheninternats die Wahl: Entweder erzählen sie von den Todesfällen und werden nach Hause geschickt, oder sie vertuschen den Vorfall und haben die fantastische Chance, das Mädcheninternat selbst zu führen – ganz ohne die Kontrolle von Erwachsenen!

Also schaufeln sie den beiden ein Grab im Garten und pflanzen einen hübschen Kirschbaum darauf. Doch das ist erst der Anfang. Für ihren Traum von der eigenen Schule verstricken sich die Mädchen in ein fulminantes Netz aus raffinierten Lügen, während der Mörder noch frei herumläuft...


Zuallerst besticht "Lasst uns schweigen wie ein Grab" durch das wundervolle, sehr ansprechende Cover, das mir ausnahmsweise sogar mal besser gefällt als das englische Original. Die Gestaltung weist sehr treffend daraufhin, das man  ungewöhnliche Charakteren und eine sehr, naja...skurile Situation erwarten darf.

Die Erwartungen werden auch keinesfalls enttäuscht, Julie Berry's Schreibstil ist völlig schnörkelfrei, aber mit jeder Menge Humor und gehörigem Biss, was dieses Buch zu einem besonderen Leseabenteuer werden lässt.

Berry's Figuren sind sehr lebendig dargestellt, man muss sie einfach lieben - oder hassen. Allen voran Alice "Robust" und Elinor "Düster" sind mir mit ihrer (manchmal unfreiwilligen) Komik sehr ans Herz gewachsen... aber auch die anderen Mädchen sind durchaus symphatisch, wenn auch manchmal etwas naiv und einfältig.

Ebenfalls beachtlich ist die Detailverliebtheit und die umfassende Recherche, die von der Autorin direkt in die Geschichte hineingewebt wurde - es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen und zu erfahren, welchen Widrigkeiten und "Benimmregeln" junge Damen in der viktorianischen Zeit ausgesetzt waren.

Was jedoch für mich das herausragendste an diesem Buch ist: der skuril-ironisch- schwarze Humor, mit dem die Autorin geschickt umzugehen weiß. Wohlplatziert, nie übertrieben: Ich liebe es!

Einziger Kritikpunkt: Dieses Buch hat eindeutig...zu wenig, viel zu wenig Seiten! Ich hätte ewig weiterlesen können, so war es schade, das nach ein paar Stunden das Lesevergnügen endete...


Nicht nur für Jugendliche, sondern durchaus auch für Junggebliebene empfehlenswert! Wer Flavia de Luce von Alan Bradley liebt, wird von den  Mädels von Prickwillow bestens unterhalten werden!

5/5 Federn

  © Synic

Herzlichen Dank an den Thienemann - Esslinger Verlag, das ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte - und für den netten Kontakt! :)

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